Siegfried Moning: Bürgermeister und Landrat

von Norbert Sahrhage


Siegfried Moning
Siegfried Moning

Der am 27. Mai 1920 in Ennigloh geborene und durch Heirat nach Holsen gekommene Sozialdemokrat Siegfried Gottlieb Moning, war Sohn des Kistenbeklebers Hermann Gustav August Moning und seiner Ehefrau Anna Marie Luise Klüter. Nach dem Schulbesuch erlernte Siegfried Moning den Beruf des Kaufmanns. Seine politische Karriere begann im Jahre 1961, als er zum Bürgermeister der Gemeinde Holsen gewählt wurde. Nach der kommunalen Neuordnung war er von 1969 bis 1975 Bürgermeister der Stadt Bünde und gehörte gleichzeitig dem Kreistag an. Als Landrat Ernst Albrecht im Jahre 1977 überraschend verstarb, wurde Moning als Albrechts Nachfolger zum ehrenamtlichen Landrat des Kreises Herford gewählt. Er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahre 1989. Siegfried Moning war u.a. Mitglied der Versammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und des Bezirksplanungsrats in Detmold; darüber hinaus gehörte er zum Führungsgremium des NRW-Landkreistags.

An der kommunalen Neuordnung beteiligte sich Moning als Mitglied des Verwaltungsausschusses Bünde-Ennigloh. Zu seinen politischen Leistungen als Bünder Bürgermeister gehörte u.a. die im Jahre 1972 durchgeführte Fusion der Bünder Stadtsparkasse mit der Kreissparkasse sowie die Umgründung der früheren Bünder Stadtwerke in die »Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH«, wobei Moning seit Gründung der EWB dem Aufsichtsrat der Gesellschaft angehörte. Moning hat sich zudem – gemeinsam mit anderen Ratsmitgliedern – erfolgreich für den Erhalt des Rahningschen Hofes und des Dahlkötterschen Hauses im Zuge des Rathausneubaues eingesetzt. Als ehemaliger Fußballspieler war Moning ein großer Förderer des Sports und unterstützte den Bau von Sporthallen. Die neuerrichtete Sport- und Leichtathletikhalle am Schulzentrum Nord (1990) erhielt deshalb den Namen Siegfried-Moning-Halle. Als Landrat trat Moning nachdrücklich für den Neubau des Bünder Museums ein.

Im November 1980 erhielt Moning das Bundesverdienstkreuz am Bande und im Juni 1986 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. Siegfried Moning starb am 26. September 1989 nach kurzer Krankheit. Helmut Möller, der stellvertretende Landrat, würdigte Moning in seiner Trauerrede u.a. mit den Worten: „Sein Wirken ging weit über den Kreis Herford hinaus.“

Quellen/Literatur:

Neue Westfälische v. 30.09.1989.